Smartstores und Hybridstores – Ihre Lösung bei Personalmangel

Smartstores und Hybridstores die Lösung bei Personalmangel?

 

SB-Konzepte: Lösungsansatz für Personalmangel im Einzelhandel?

In den letzten zwölf Monaten hat sich im deutschen Einzelhandel ein bemerkenswerter Trend entwickelt: die Eröffnung von sogenannten Smartstores. Diese innovativen Geschäftsmodelle, auch als 24/7- oder 16/7-Läden bekannt, ermöglichen Kunden den Einkauf ohne Bedien- und Kassenpersonal.
Geboren aus der Not geeignetes Personal und Fachkräfte zu finden, nimmt der Trend von unterschiedlichen Selbstbedienungs-Konzepten Fahrt auf.

Zwei Varianten von Smartstores

Stand-Alone-Läden: Diese umfassen Container-Lösungen oder umgewandelte Filialen.
Oft als 16/7-Modell betrieben, bleiben sie nachts aus Sicherheitsgründen geschlossen. Oder aber auch 24/7, also rund um die Uhr und die ganze Woche über geöffnet. Immer entsprechend der Möglichkeiten, Gegebenheiten und Nachfrage.

Hybrid-Läden: Hier wird ein klassisches Ladengeschäft mit Bedientheke um einen SB-Bereich erweitert, der abends und am Wochenende personallos betrieben wird. Teils wird ein Geschäft je nach Auslastung auch im Wechsel an manchen Tagen mit Personal und an anderen mit Selbstbedienung genutzt.
Eine weitere Option in diesem Kontext sind temperaturgesteuerte Abholstationen und Verkaufsautomaten. Diese Systeme bieten eine ergänzende oder alternative Lösung zum klassischen Ladenkonzept und ermöglichen ebenfalls einen flexiblen, personalunabhängigen Verkauf.

Vorteile für Geschäftsinhaber und Kunden

• Lösung für den Fachkräftemangel
• Reduzierung von Personalkosten
• Erweiterung der Öffnungszeiten – teils ist der Umsatz an Sonn- und Feiertagen oder nach normalem Ladenschluss besonders hoch
• Steigerung des Umsatzes und des Gewinns

 

Zukunftsaussichten und Prognosen

Branchenexperten prognostizieren ein signifikantes Wachstum von Hybrid- und Smartstores. Was bei der momentanen Arbeitsmarktlage auch nicht weiter verwunderlich erscheint.
Eine Stichprobenumfrage unter Ladenbau-Ausstellern der kommenden SÜFFA-Messe bestätigt diesen Trend.

Ladenbauer setzen auf smarte Lösungen und neue Konzepte

Versierte Ladenbauer geben zu bedenken, dass man diese Konzepte nicht überschätzen dürfe. Das Ziel sollte sein, die Identität als Fachgeschäft zu wahren, gleichzeitig Personalaufwände zu reduzieren und die Umsätze zu steigern. Von Bedeutung ist, die die Stärken eines Fachgeschäftes an der Bedientheke in einem Hybridladen auszuspielen.
Dies kann durch verschiedene Ansätze erreicht werden, ohne zwingend einen vollständigen 24/7-Betrieb einzuführen. Stattdessen können bestehende Geschäfte so umgestaltet werden, dass Kunden verstärkt in den Verkaufsprozess oder Bezahlvorgang eingebunden werden.

Immer häufiger gibt es ein Nebeneinander aus Bedien- und SB-Bereich wie beispielsweise bei unserem Kunden Feinkost-Metzgerei Pum in Freiburg.
Oder die Öffnungszeiten der Bedientheke wird auf die verkaufsstarken Zeiten reduziert.

Hybride Lösungen sind für viele Einzelhändler attraktiv. Dazu gehören flexible Thekensysteme, auch als Switch-Theke bezeichnet, die sowohl im Bedien- als auch im SB-Modus betrieben werden können. Auch die Kombination beispielsweise aus klassischem Fleischerladen tagsüber und personallosem Betrieb in den Abend- und Nachtstunden wird als vielversprechende Option gesehen.
Nach Geschäftsschluss wird mit dem Einziehen einer Trennwand der 16/7- oder 24/7-Laden eigenständig.

Das eine tun, ohne das andere zu lassen

Ein weiterer Ansatz ist die Parallelführung von Bedien- und SB-Bereichen, gekoppelt mit einer Reduzierung der Öffnungszeiten der Bedientheke. Nach Geschäftsschluss kann der SB-Bereich als 16/7-Laden weitergeführt werden. Branchenkenner sind sich einig, dass derartige Konzepte dabei unterstützen können, Umsätze zu steigern und gleichzeitig Personalkosten zu senken.

Stand-Alone-Smartstores, auch als autonome Läden bezeichnet, werden als sinnvolle Ergänzung zu traditionellen Verkaufsgeschäften an strategisch günstigen Standorten betrachtet.

Daniel Schwarz, von Ladena Ladenbau schätzt: „In fünf Jahren wird jede dritte neue Fleischer-Filiale ein hybrides Geschäft, ein 16/7-Shop oder ein 24/7-Laden sein.“

Beispielhaft: 4 Smartstores im Fleischerhandwerk

  • Eine Fleischerei in Friesland betreibt seit Frühjahr 2024 einen 50 Quadratmeter großen Smartstore, der direkt an das Hauptgeschäft angegliedert ist. Der Laden ist täglich von 6:00 bis 22:00 Uhr geöffnet und bietet ein vielfältiges Sortiment aus eigenen Erzeugnissen, regionalen Bauernhofprodukten und Waren aus einer Beschäftigungswerkstatt an. An Sonntagen erwirtschaftet das personallose Geschäft Umsätze von über 4.000 Euro, wobei der 1. Mai 2024 als umsatzstärkster Tag hervorstach. Um Spitzenzeiten optimal zu bewältigen, wurde in eine mobile Kühleinheit investiert, die bei Bedarf zusätzlich eingesetzt werden kann. Trotz des autonomen Konzepts erfordert der Betrieb regelmäßige Kontrollen und Nachfüllarbeiten, auch an Wochenenden. Eine besonders innovative Lösung stellt der Einsatz eines Saugwischroboters dar, der nachts, wenn der Laden geschlossen ist, für Sauberkeit sorgt. Der Inhaber zeigt sich äußerst zufrieden mit der Entwicklung und betont, dass die Ergebnisse seine ursprünglichen Erwartungen deutlich übertroffen haben.

 

  • Eine Metzgerei im Hunsrück führt seit Anfang 2024 einen 36 Quadratmeter großen 24/7-Laden in einem Einkaufszentrum. Der Betrieb verzeichnet bereits 3.400 Kundenregistrierungen, wobei die Kunden bei ihrem ersten Einkauf Kontaktdaten hinterlassen. Diese Daten werden für gezielte Werbemaßnahmen genutzt.

 

  • In einer anderen Region hat ein Fleischerei-Filialist sein siebtes Geschäft nach dem 16/7-Modell umgestaltet. Besonderheiten dieses Konzepts sind der Umbau einer ehemaligen Bedientheke, der Zugang mittels EC-Karte ohne Online-Registrierung und die Untervermietung von Regalflächen an lokale Frischelieferanten für Obst, Gemüse und Backwaren. Die Öffnungszeiten von 6:00 bis 22:00 Uhr an allen Wochentagen entsprechen dem branchenüblichen Standard.

 

  • Die Metzgerei Gräther in Herrenberg-Haslach hat den geplanten Neubau wegen Personalmangels verworfen und stattdessen erfolgreich auf ein 24/7 Selbstbedienungskonzept umgestellt. Seit der Umstellung Mitte Juni 2023 verzeichnet der Familienbetrieb ein deutliches Umsatzplus bei unveränderten Preisen. Das Konzept wurde mit dem PerfectMoney Bezahlautomaten Vicky umgesetzt, der als Selbstbedienungskasse fungiert und verschiedene Zahlungsmethoden akzeptiert. Die Lösung bietet weitere Vorteile wie keine Kassendifferenzen, zusätzliches Einsparungspotenzial und einen schnellen Tagesabschluss. Sehen Sie selbst: SWR Videobeitrag

 

  • Ein Fleischereibetrieb in der Hohenlohe mit 22 Filialen setzt verstärkt auf das 24/7-Modell. Der Juniorchef, ein ausgebildeter Metzgermeister mit Managementhintergrund, hat bereits fünf solcher Filialen eröffnet, zwei davon mit über 100 Quadratmetern Verkaufsfläche. In den neuen Filialen werden die Öffnungszeiten mit Personal reduziert, gefolgt von personallosem Verkauf. Die Strategie umfasst auch den geplanten Bau eines Zentrallagers für Handelsware, um durch Mengenrabatte die Gewinnspanne zu optimieren.

 

Fazit: Smartstores als zukunftsweisende Lösung

Smartstores bieten Einzelhändlern eine vielversprechende Antwort auf aktuelle Herausforderungen wie Fachkräftemangel und steigende Kosten. Die Flexibilität dieser Konzepte – von Stand-Alone-Läden bis zu hybriden Modellen – ermöglicht es Händlern, ihre Geschäftsmodelle an individuelle Bedürfnisse und lokale Gegebenheiten anzupassen.

Kernvorteile für Sie als Einzelhändler:

  1. Personalkosten-Optimierung bei gleichzeitiger Umsatzsteigerung
  2. Erweiterte Öffnungszeiten ohne zusätzlichen Personalaufwand
  3. Möglichkeit zur schrittweisen Implementierung, z.B. durch hybride Lösungen
  4. Potenzial zur Erschließung neuer Kundengruppen und Verkaufszeiten
  5. Technologische Innovationen wie Selbstbedienungskassen und Bezahlautomaten steigern die Effizienz

Erfolgreiche Praxisbeispiele zeigen, dass diese Modelle nicht nur theoretisch funktionieren, sondern in der Realität oft die Erwartungen übertreffen. Für Sie als Einzelhändler bietet sich die Chance, durch die Integration von Smartstore-Elementen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig auf veränderte Kundenbedürfnisse einzugehen.

Dabei ist es wichtig, die Balance zwischen Automatisierung und persönlichem Service zu finden, um die Identität als Fachgeschäft zu wahren. Die Implementierung sollte sorgfältig geplant und an die spezifischen Gegebenheiten des Geschäfts und die Bestandskunden oder potentielle Kunden angepasst werden. Eine schrittweise Einführung, beginnend mit hybriden Lösungen, kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und Erfahrungen zu sammeln.

Insgesamt stellen Smartstores eine zukunftsorientierte Lösung dar, die es Einzelhändlern ermöglicht, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und gleichzeitig ihre Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

 

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