Bonsumme: So viel geben Deutsche im Einzelhandel aus:
Durchschnittlicher Einkaufsbetrag 2023 nach Branchen
Wie viel Geld lassen die Deutschen im Einzelhandel? Das EHI Retail Institute hat diese Frage für das Jahr 2023 untersucht und die durchschnittliche Bonsumme in verschiedenen Branchen ermittelt. Die Analyse bietet Ihnen als Geschäftsinhaber wertvolle Einblicke, um ihre Verkaufsstrategien und Bezahlprozesse zu optimieren.
Die Berechnungen des EHI belaufen sich bei Gesamtzahl der Transaktionen im stationären deutschen Einzelhandel 2023 auf 19,55 Milliarden Transaktionen.
Wie die Grafik zeigt, liegt der durchschnittliche Einkaufsbetrag im deutschen Einzelhandel im Jahr 2023 bei 24,81 Euro. Am wenigsten Geld geben die Deutschen in Lebensmitteldiscountern aus, wo der durchschnittliche Einkaufsbetrag nur 22,17 Euro beträgt.
Weitere Daten für 2023 liefert Handelsdaten.de:
- Möbelhandel: 226,70 €
- Lebensmitteleinzelhandel: 24,53 €
- Buchhandel: 20,90 €
Relevanz für Sie als Geschäftsinhaber
Für Sie bieten diese Daten mehrere Ansatzpunkte zur Optimierung Ihrer Prozesse:
1. Anpassung der Kassensysteme: In Branchen mit höheren Durchschnittsbeträgen, wie dem Möbelhandel, sollten Kassensysteme auf größere Transaktionen ausgelegt sein. Im Lebensmitteleinzelhandel hingegen ist Schnelligkeit bei kleineren Beträgen gefragt.
2. Zahlungsmethoden: Je nach Höhe des Durchschnittsbetrags können unterschiedliche Zahlungsmethoden bevorzugt werden. Während bei niedrigen Beträgen kontaktloses Bezahlen praktisch ist. Zur Kostensenkung empfiehlt sich die Automatisierung Ihres Bezahlvorgangs mittels eines Kassenautomaten, an dem die Kunden den Bezahlvorgang selbständig vornehmen.
3. Personalplanung: Die Kenntnis des durchschnittlichen Einkaufsbetrags hilft bei der effizienten Planung des Kassenpersonals, insbesondere zu Stoßzeiten. Bei Personaldefiziten entlastet der Einsatz von Bezahlautomaten und/oder Self-Scanning-Lösungen und senkt gleichzeitig die Kosten.
4. Setzen Sie auf den Online-Handel: Der Online-Handel wird immer wichtiger. Daher sollten Geschäftsinhaber auch einen Online-Shop betreiben, um ihre Kunden zu erreichen.
Optimierung und Automatisierung des Bezahlvorgangs
Die Optimierung des Bezahlvorgangs ist ein entscheidender Faktor für Kundenzufriedenheit und betriebliche Effizienz. Hier bieten sich verschiedene Möglichkeiten:
- Self-Checkout-Systeme: Besonders in Branchen mit niedrigeren Durchschnittsbeträgen, wie Drogerien oder Lebensmittelgeschäften, können Self-Checkout-Systeme die Effizienz steigern und Wartezeiten reduzieren.
- Mobile Payment: Die Integration von mobilen Zahlungslösungen kann für verschiedene Käufergruppen eine wichtige, weil erwartete Bezahlmethode sein. Teils führen Kunden weniger Bargeld mit sich, weil sie erwarten unbar bezahlen zu können.
- Intelligente Kassensysteme: Moderne Kassensysteme, wie Bezahlautomaten optimieren den Bezahlvorgang in allen Bereichen, machen ihn effizienter, sicherer und kostengünstiger. So lassen sich langfristige die Kosten senken, Zeit bei sämtlichen Prozessen des Bezahlens und des Bargeld-Managements sparen oder bei SB-Lösungen auch Personal einsparen. Was in vielen Branchen mit großer Personalnot das Überleben sichern kann.
Entwicklung der durchschnittlichen Bonsumme
Zahlen und Fakten
- 2020: Der durchschnittliche Einkaufsbetrag stieg aufgrund der Pandemie deutlich an, da die Verbraucher größere Einkäufe tätigten, um seltener einkaufen zu müssen.
- 2021-2022: Der Trend setzte sich fort, wobei der durchschnittliche Einkaufsbetrag weiter anstieg, jedoch nicht mehr so stark wie im ersten Pandemiejahr.
- 2023: Der Bericht zeigt, dass der durchschnittliche Einkaufsbetrag weiterhin auf einem hohen Niveau bleibt, was auf eine anhaltende Veränderung der Konsumgewohnheiten hinweist.
Einflussfaktoren
- Inflation: Die steigenden Preise für Waren und Dienstleistungen haben direkt zum Anstieg des durchschnittlichen Einkaufsbetrags beigetragen.
- Verändertes Konsumverhalten: Verbraucher tendieren dazu, seltener, aber dafür größere Mengen zu kaufen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.
- Digitalisierung und E-Commerce: Der zunehmende Online-Handel hat ebenfalls Einfluss auf den durchschnittlichen Einkaufsbetrag, da Online-Käufe oft höherpreisige Artikel umfassen.
Trends im deutschen Einzelhandel
- Kontinuierlicher Anstieg: Der durchschnittliche Einkaufsbetrag im gesamten Einzelhandel ist von 2013 bis 2023 stetig gestiegen. Er erhöhte sich von 18,39 € im Jahr 2013 auf 22,65 € im Jahr 2023, was einem Gesamtwachstum von etwa 23 % über diesen Zeitraum entspricht.
- Branchenspezifische Unterschiede: Die Entwicklung des durchschnittlichen Einkaufsbetrags variiert stark zwischen den verschiedenen Einzelhandelsbranchen:
- Bau- und Heimwerkermärkte zeigten einen deutlichen Anstieg von 32,50 € in 2013 auf 37,70 € in 2023.
- Der Lebensmitteleinzelhandel wies einen moderaten, aber stetigen Anstieg von 18,30 € in 2013 auf 24,53 € in 2023 auf.
- Drogeriemärkte verzeichneten einen leichten Anstieg von 12,50 € in 2013 auf 14,70 € in 2023.
- Pandemie-Effekt: In den Jahren 2020 und 2021 ist in einigen Branchen ein deutlicher Anstieg des durchschnittlichen Einkaufsbetrags zu beobachten, was wahrscheinlich auf veränderte Einkaufsgewohnheiten während der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist.
- Stabilisierung in einigen Branchen: In manchen Bereichen, wie dem Textil-, Bekleidungs- und Schuhhandel, zeigt sich nach einem Anstieg in den Vorjahren eine gewisse Stabilisierung des durchschnittlichen Einkaufsbetrags.
- Inflationseinfluss: Der allgemeine Aufwärtstrend des durchschnittlichen Einkaufsbetrags spiegelt auch die Auswirkungen der Inflation wider, insbesondere in den letzten Jahren.
Welche Altersgruppen haben den höchsten durchschnittlichen Einkaufsbetrag im Einzelhandel
Basierend auf den Daten aus der Grafik im bereitgestellten PDF-Dokument lassen sich folgende Erkenntnisse über die durchschnittlichen Einkaufsbeträge nach Altersgruppen im deutschen Einzelhandel ableiten:
- Die Altersgruppe mit dem höchsten durchschnittlichen Einkaufsbetrag ist die der 50- bis 64-Jährigen mit 25,90 €.
- Dicht gefolgt wird diese Gruppe von den über 65-Jährigen, die einen durchschnittlichen Einkaufsbetrag von 25,70 € aufweisen.
- Die 35- bis 49-Jährigen liegen mit einem Durchschnittsbetrag von 24,60 € an dritter Stelle.
- Jüngere Altersgruppen haben tendenziell niedrigere durchschnittliche Einkaufsbeträge:
- 25- bis 34-Jährige: 21,50 €
- 18- bis 24-Jährige: 17,60 €
Diese Daten zeigen einen klaren Trend: Mit zunehmendem Alter steigt der durchschnittliche Einkaufsbetrag im Einzelhandel. Die höchsten Beträge werden von den Altersgruppen ab 50 Jahren erreicht, was möglicherweise auf ein höheres verfügbares Einkommen, etablierte Konsumgewohnheiten und spezifische Bedürfnisse dieser Altersgruppen zurückzuführen ist.
Verhältnis Anzahl der Einzelhandelsunternehmen zum durchschnittlichen Einkaufsbetrag in städtischen und ländlichen Gebieten
Es lässt sich ein Zusammenhang zwischen der Anzahl der Einzelhandelsunternehmen und dem durchschnittlichen Einkaufsbetrag in städtischen und ländlichen Gebieten erkennen:
- Großstädte (über 500.000 Einwohner):
- Durchschnittlicher Einkaufsbetrag: 22,10 €
- Höchste Dichte an Einzelhandelsunternehmen
- Mittelgroße Städte (100.000 bis 500.000 Einwohner):
- Durchschnittlicher Einkaufsbetrag: 23,10 €
- Mittlere Dichte an Einzelhandelsunternehmen
- Ländliche Gebiete (unter 5.000 Einwohner):
- Durchschnittlicher Einkaufsbetrag: 24,70 €
- Geringste Dichte an Einzelhandelsunternehmen
Diese Daten legen nahe, dass es eine inverse Beziehung zwischen der Anzahl der Einzelhandelsunternehmen und der durchschnittlichen Bonsumme gibt:
- In Großstädten mit einer hohen Dichte an Einzelhandelsgeschäften ist der durchschnittliche Einkaufsbetrag am niedrigsten. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass:
- Verbraucher häufiger, aber kleinere Einkäufe tätigen können.
- Es mehr Möglichkeiten für spontane oder gezielte kleine Einkäufe gibt.
- Der Wettbewerb zwischen den Geschäften möglicherweise zu niedrigeren Preisen führt.
- In ländlichen Gebieten mit einer geringeren Dichte an Einzelhandelsgeschäften ist der durchschnittliche Einkaufsbetrag am höchsten. Gründe hierfür könnten sein:
- Verbraucher tätigen seltener, dafür aber größere Einkäufe.
- Die Fahrt zum nächsten Geschäft könnte weiter sein, was zu geplanten, umfangreicheren Einkäufen führt.
- Möglicherweise höhere Preise aufgrund geringeren Wettbewerbs.
- Mittelgroße Städte liegen sowohl in Bezug auf die Dichte der Einzelhandelsunternehmen als auch beim durchschnittlichen Einkaufsbetrag zwischen den beiden Extremen.
Fazit:
Die Kenntnis der durchschnittlichen Bonsumme ist für Geschäftsinhaber ein wertvolles Instrument zur Optimierung ihrer Prozesse. Durch die gezielte Anpassung von Kassensystemen, Zahlungsmethoden und die Implementierung automatisierter Lösungen können Einzelhändler ihre Effizienz steigern und die Kundenzufriedenheit erhöhen.
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